ONKOGENE MET-ALTERATIONEN BEIM NICHT-KLEINZELLIGEN LUNGENKREBS

3. DER MET-SIGNALWEG

Das MET-Gen ist auf Chromosom 7 lokalisiert und kodiert eine Rezeptor-Tyrosinkinase mit intra- und extrazellulären Domänen, die von epithelialen Zellen diverser Organe exprimiert wird. Als Ligand fungiert der Hepatozyten-Wachstumsfaktor (HGF), der von mesenchymalen Zellen, Fibroblasten und glatten Muskelzellen ausgeschüttet wird und bei Bindung eine Homodimerisierung und Autophosphorylierung des Rezeptors induziert. Die physiologische Funktion des MET-Signalwegs beinhaltet u. a. die Gewebe- und Zellbildung während der Embryonalentwicklung sowie Geweberegeneration und Wundheilungsprozesse. Eine Dysregulation des MET-Signalwegs tritt in zahlreichen Krebsarten auf, darunter neben Lungenkrebs auch Leber-, Darm- und Brustkrebs [Zhang et al. 2018]. Dabei können die dem MET-Rezeptor nachgeschalteten Signalketten auf vielfältige Weise zur onkogenen Transformation der Zellen beitragen (Abbildung 1). So führt die MET-Dysregulation über den Src/FAK-Signalweg zu erhöhter Zellmobilität und -invasion, über den ERK/MAPK-Signalweg zu erhöhter Zellproliferation und Zellzyklusprogression, über den PI3K/AKT- Signalweg zu vermehrtem Zellüberleben und über den STAT/JAK-Signalweg zu Zelltransformation [Lee et al. 2021, Organ und Tsao 2011].