PSORIASIS-THERAPIEN – FLEXIBLE ANPASSUNG BEI VERÄNDERTEN ANFORDERUNGEN

1. Einleitung

Psoriasis ist eine chronische, inflammatorische Systemerkrankung und bedarf daher einer permanenten und disziplinierten Therapieanwendung. Oft verläuft die Erkrankung schubartig, wobei sich Phasen mit milder und ausgeprägter Symptomatik abwechseln [Koo et al. 2017]. Diese Phasensymptomatik besteht sowohl mit als auch ohne Therapie. Auslöser der Krankheitsschübe können extrinsischen oder intrinsischen Ursprungs sein und werden als Triggerfaktoren bezeichnet (Tabelle 1) [Kamiya et al. 2019].

Der Phasensymptomatik liegt eine fluktuierende Krankheitsaktivität zugrunde, welche oft eine flexible Therapie erfordert, um eine stetige Symptomkontrolle zu gewährleisten. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, auf die im Folgenden eingegangen wird. Dabei gilt, dass eine kontinuierliche Therapeutikanutzung einem Therapiewechsel oder -pausen vorzuziehen ist, um ein Wiederaufflammen der Symptome zu verhindern [Augustin et al. 2020, Feldman et al. 2018]. Die spezifische Wirkweise und das gute Sicherheitsprofil von Biologikatherapien begünstigen eine dauerhafte Nutzung. Im Vergleich zu alten Psoriasis-Medikamenten, welche nicht die aktuellen Zulassungsverfahren durchlaufen haben, haben sie meist weniger Nebenwirkungen. Allerdings weisen Patienten mit vorangegangenen Biologikatherapien ein schlechteres Therapieansprechen auf nachfolgende Präparate auf als Patienten ohne Wechsel [Fagerli et al. 2013]. Selbst Patienten, die nach einer Behandlungspause das gleiche Biologikum verabreicht bekommen, zeigen bei manchen Therapien nicht die gleiche Antwort wie zuvor [Blauvelt et al. 2017, Gordon et al. 2015].

Abbildung 1: Extrinsische und intrinsische Triggerfaktoren; ­modifiziert ­nach ­[Kamiya­et­al.­2019].

Ziel dieser CME ist es, einen Einblick in die Ursachen und Ausprägungen der Phasensymptomatik bei Psoriasis zu geben sowie aufzuzeigen, wie Arzt und Patient damit umgehen können und was dabei zu beachten ist. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Biologikatherapien, die aufgrund angepasster Zulassungen die Möglichkeit der flexiblen Dosisanpassung ermöglichen.