CHIMÄRE-ANTIGENREZEPTOR-(CAR-)T-ZELLEN ZUR BEHANDLUNG DES REFRAKTÄREN ODER REZIDIVIERTEN DIFFUSEN GROẞZELLIGEN B-ZELL-LYMPHOMS

7 FAZIT

Die Einführung der CAR-T-Zelltherapie hat unsere Möglichkeiten in der Behandlung des r/r DLBCL deutlich verbessert. Selbst bei mehrfach vorbehandelten Patient:innen können eine hohe Wirksamkeit und ein langanhaltendes Therapieansprechen erreicht werden. Ferner deutet die aktuelle Studienlandschaft nicht nur auf eine Erweiterung der Indikationen, sondern auch auf einen früheren Einsatz von Zelltherapien hin. Insgesamt handelt es sich bei der CAR-T-Zelltherapie um einen sehr komplexen, mehrstufigen Prozess. Zuweisende Kolleg:innen, spezialisierte Zentren mit interdisziplinären Teams sowie Hersteller müssen daher gut abgestimmt zusammenarbeiten. Zudem ist eine zeitnahe Vorstellung an einem onkologischen Zentrum zur Evaluation einer möglichen CAR-T-Zelltherapie sehr wichtig. Die Erfolge im Bereich des Managements häufiger Nebenwirkungen wie z. B. CRS und ICANS unterstreichen dabei, wie wichtig ein koordiniertes, zentrumsübergreifendes und standardisiertes Vorgehen ist. So ist mit zunehmender Erfahrung und Optimierung von Behandlungsprotokollen mittlerweile auch eine ambulante CAR-T-Zelltherapie denkbar [Bachier et al. 2020, Borogovac et al. 2022, LMU Klinikum München 2021]. Die offenen Fragen nach der adäquaten Bridging-Therapie, relevanten Biomarkern und den optimalen Therapiesequenzen gilt es noch zu klären. Die rasante Weiterentwicklung im Bereich der CAR-T-Zellen und die zunehmende Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene werden dabei helfen, die CAR-T-Zelltherapie für Patient:innen mit DLBCL (und darüber hinaus) noch effektiver zu gestalten.