PATIENT*INNENORIENTIERTE
KOMMUNIKATION IN DER ONKOLOGIE

8 Fazit

Die Kommunikation und bedarfsgerechte Unterstützung ist ein entscheidender Faktor für die Beziehung zwischen Ärzt*in und Patient*in und nicht zuletzt für den Erfolg einer Therapie. Mit der rapide steigenden Zahl oraler Krebstherapien stellt auch die Therapietreue in der onkologischen Versorgung zunehmend eine Herausforderung dar. Diverse Faktoren können die Adhärenz beeinflussen, als besonders kritisch gelten die initiale Therapiephase sowie die Langzeittherapie. Zwar gibt es eine Vielzahl an möglichen Angriffspunkten für eine Verbesserung der Adhärenz, doch die Evidenz zur Wirksamkeit ist begrenzt und Standardverfahren gibt es nicht. Daher ist es wichtig, dass sich die Behandelnden patient*innenindividuell mit dem Thema auseinandersetzen. Die Typisierung von Patient*innen, z. B. nach dem Segmentierungsmodell von Bloem und Stalpers, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, bedarfsgerechte Unterstützung anzubieten und damit bessere Erfolge zu erzielen. Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation stellt die Grundlage jeder Unterstützung dar. Neben den Grundprinzipien einer patient*innenorientierten Kommunikation, die in jedem Gespräch beachtet werden sollten, gibt es z. B. mit dem SPIKES- und NURSE-Modell spezielle Gesprächsleitfäden für besondere Situationen. Schulungsprogramme im Rahmen der Patient*innenedukation können die Adhärenz verbessern. In einem Idealszenario sollte jedoch jedem/jeder onkologischen Patient*in während der gesamten Therapiephase eine geschulte persönliche Begleitperson zur Verfügung stehen, ein Konzept, das durch die Fortbildung onkologischer Pflegefachkräfte zum Onko-Coach aufgegriffen wird.