MOLEKULARE TESTUNG BEIM NICHT-KLEINZELLIGEN LUNGENKARZINOM

Die Lernkontrollfragen lassen sich online unter https://cmemedipoint.de/ onkologie/nsclc-molekulare- testung/ oder mit dem angehängten Faxblatt beantworten.

Lernkontrollfragen
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  1. Welche Aussage zum Lungenkrebs ist richtig?
    1. Die Inzidenzraten sinken bei Frauen und steigen bei Männern.
    2. Rauchen ist der Hauptrisikofaktor.
    3. Das Plattenepithelkarzinom ist bei Männern und Frauen der häufigste histologische Subtyp des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC).
    4. Die Diagnose des NSCLC erfolgt meist in frühen Stadien.
    5. Die Strahlentherapie ist beim NSCLC in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus von Klinik und Forschung gerückt.
  2. Welche molekularen Treiber treten beim metastasierten NSCLC vom Typ Adenokarzinom am häufigsten auf?
    1. EGFR- und KRAS-Mutation
    2. BRAF- und NRAS-Mutation
    3. METex14-Skipping und MET-Amplifikation
    4. ALK- und ROS1-Translokation
    5. RET- und NTRK-Translokation
  3. Welche Aussage zu einigen therapierelevanten molekularen Treibern ist falsch?
    1. EGFR-Mutationen, die eine Sensitivität gegenüber Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) aufweisen, sind überwiegend in Exon 19 und 21 lokalisiert.
    2. Die Translokation des ALK-Gens resultiert meist in einem EML4-ALK-Fusionsprotein.
    3. Aufgrund der Sequenzhomologie zu ALK resultiert auch die ROS1-Translokation in einem EML4-ROS1-Fusionsprotein.
    4. Etwa 60 % der BRAF-Mutationen sind BRAFV600E-Mutationen.
    5. Bei der METex14-Skipping-Mutation wird das resultierende Protein nicht abgebaut.
  4. Welches Merkmal ist nicht eng mit dem Vorhandensein molekularer Treiber verbunden?
    1. Nichtraucher
    2. Adenokarzinom
    3. Weibliches Geschlecht
    4. Männliches Geschlecht
    5. Jüngeres Alter
  5. Welche Aussage zu Methoden der molekularen Testung ist falsch?
    1. Die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) eignet sich besonders zum Nachweis von Translokationen und Amplifikationen.
    2. Bei der FISH wird die genetische Aberration direkt einer Zelle zugeordnet, sodass die Heterogenität des Tumors ersichtlich wird.
    3. Die Polymerasekettenreaktion (PCR) mit anschließender Gel- oder Kapillarelektrophorese eignet sich für den Nachweis von Punktmutationen.
    4. METex14-Skipping kann mithilfe der RT-qPCR (reversen Transkription und quantitativen PCR) nachgewiesen werden.
    5. Mithilfe der Sanger-Sequenzierung kann eine Vielzahl an genetischen Veränderungen im amplifizierten Abschnitt detektiert werden.
  6. Welche Aussage zum Next-Generation Sequencing (NGS) ist richtig?
    1. Aufgrund der Parallelsequenzierung können viele Zielgene in einer Probe gleichzeitig analysiert werden, zudem lassen sich mehrere Tumorproben gleichzeitig untersuchen (High-Throughput).
    2. mRNA eignet sich nicht als Ausgangsmaterial für das NGS.
    3. Der vollständige Ersatz von Einzelgentestungen durch NGS würde laut einem Modell nicht zu einem Gewinn von Lebensjahren führen.
    4. PCR-Tests hätten laut einer Studie mehr Mutationsvarianten der EGFR-Exon-20-Insertion (Exon20ins) identifiziert als NGS.
    5. PCR-Tests hätten laut der Studie mehr Patient*innen mit Exon20ins identifiziert als NGS.
  7. Welche Aussage zum aktuellen Stand der molekularen Testung ist falsch?
    1. Die Liquid Biopsy wird laut aktuellen Leitlinien nur bei bestimmten Fällen einer erworbenen EGFR-TKI-Resistenz empfohlen.
    2. In Deutschland liegt die molekulare Testrate beim NSCLC bei 100 %.
    3. Bei der molekularen Diagnostik werden derzeit nicht immer alle relevanten Mutationen angefordert.
    4. Die Testraten unterscheiden sich zwischen den Versorgungseinrichtungen.
    5. Bei einem Teil der Patient*innen wird mit dem Beginn der Erstlinientherapie nicht bis zum Erhalt des Testergebnisses gewartet.
  8. Was zählt nicht zu den Empfehlungen der aktuellen Onkopedia-Leitlinie?
    1. Alle Patient*innen mit NSCLC-Stadium IV sollen getestet werden.
    2. Alle Patient*innen mit NSCLC-Stadium III sollen getestet werden.
    3. Es soll u. a. auf die molekularen Treiber EGFR, ALK und ROS1 getestet werden.
    4. Es soll u. a. auf die molekularen Treiber BRAFV600E, NTRK und RET getestet werden.
    5. Es sollte sich um qualitätsgesicherte Diagnostik handeln.
  9. Welche Aussage zu zielgerichteten Therapien ist richtig?
    1. Osimertinib ist nur als Zweitlinientherapie bei Vorliegen einer EGFRT790M-Resistenzmutation wirksam.
    2. Nur ALK-Inhibitoren der zweiten Generation sind mit einem längeren progressionsfreien Überleben gegenüber Chemotherapie verbunden.
    3. Der ALK-Inhibitor Alectinib ist aufgrund der Sequenzhomologie von ROS1 und ALK zur Erstlinientherapie des NSCLC mit ROS1-Translokation zugelassen.
    4. BRAFV600E-positive NSCLC werden wahlweise mit Dabrafenib oder Trametinib behandelt.
    5. Es sind zwei zielgerichtete Therapien zur Zweitlinienbehandlung des NSCLC im Stadium IV mit METex14-Skipping zugelassen.
  10. Welche Aussage zu Resistenzen gegen zielgerichtete Therapien ist falsch?
    1. Fast alle Patient*innen, die eine zielgerichtete Therapie erhalten, sind irgendwann von Resistenzen betroffen.
    2. Sekundäre Punktmutationen können die Bindung des Inhibitors verhindern.
    3. Resistenzen können durch die Aktivierung alternativer Signalwege verursacht werden.
    4. Eine NTRK-Translokation ist für 15 – 19 % der Resistenzen gegen EGFR-TKI der dritten Generation verantwortlich.
    5. Resistenzen können durch die Aktivierung des Signalwegs unterhalb vom Angriffspunkt des Inhibitors entstehen.