Diagnose und Therapie der chronischen Urtikaria

5. Fazit

Ziel der Behandlung der Urtikaria ist es, durch eine rasche und effektive Therapie eine vollständige Symptomfreiheit zu erreichen sowie Rückfälle zu vermeiden, um so die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Patienten wiederherzustellen und zu erhalten. Aufgrund der unterschiedlichen Urtikariaformen und der sehr unterschiedlichen Schweregrade ist eine individuelle Herangehensweise essenziell, um die vorliegende Unterform zu klassifizieren und die Krankheitslast zu bestimmen. Neben der Identifikation möglicher Auslöser ist eine symptomatische Therapie gemäß den Empfehlungen der aktuellen Leitlinien mit einem H1-Antihistaminikum der zweiten Generation essenziell. Bei Patienten, die auf diese Therapie innerhalb von zwei Wochen nicht ansprechen, sollte eine Höherdosierung bis zum Vierfachen probiert werden. Zeigt auch diese nach spätestens vier Wochen keinen Erfolg, sollte die zusätzliche Gabe des Anti-IgE-Antikörpers Omalizumab erwogen werden. Führt dies nach sechs Monaten nicht zur ausreichenden Krankheitskontrolle, kann Ciclosporin A als Zusatztherapie eingesetzt werden. Kurzzeitig können Exazerbationen mit oralen systemischen Kortikoiden behandelt werden, eine Gabe länger als zehn Tage sollte allerdings unbedingt vermieden werden. Zur Erfassung des Therapieerfolges und um ggf. Anpassungen vorzunehmen, ist vor und auch während der Therapie die regelmäßige Erfassung von Krankheitsaktivität und Lebensqualität sowie der erzielten Krankheitskontrolle obligatorisch.