COVID-19-IMPFUNG BEI PATIENT*INNEN
MIT MULTIPLER SKLEROSE UNTER
MONOKLONALER ANTIKÖRPERTHERAPIE
6 Fazit
Die COVID-19-Pandemie hat die Welt vor neue Herausforderungen gestellt. Dank enormer wissenschaftlicher Anstrengung konnten jedoch innerhalb kürzester Zeit Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen werden, die wesentlich zur Kontrolle der Situation beigetragen haben. Insbesondere zu Beginn des Aufkommens der neuen Impfstoffe bestanden bei Personen mit MS wie auch den Behandelnden jedoch häufig Unsicherheiten. Gerade in Anbetracht der immunmodulatorischen Antikörpertherapien stellte sich hier die Frage, inwiefern ein ausreichendes Ansprechen auf die Impfung erzielt werden kann. Nach den bisherigen Erfahrungen kann in vielen Fällen Entwarnung gegeben werden. Ausnahmen stellen Anti-CD20-Therapien dar, wobei Studiendaten auf Unterschiede zwischen den Antikörpern hinweisen. Insbesondere hoch dosierte i.v. verabreichten Anti-CD20-Antikörper gehen mit einer reduzierten humoralen Immunantwort einher, während dies bei dem s.c. verabreichten Ofatumumab in geringerer Ausprägung zu beobachten ist. Generell wird allen MS-Patient*innen – egal unter welcher Therapie – eine Dreifachimpfung (Grundimmunisierung + Booster) empfohlen. Für Personen mit induzierter Immundefizienz, z. B. durch hoch dosierte i.v. applizierte Anti-CD20-Antikörper, können zusätzlich zu den bei Immungesunden empfohlenen drei Antigenkontakten zum Erreichen einer Basisimmunität weitere Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von je vier Wochen notwendig sein. Zudem werden wiederkehrende Auffrischimpfungen empfohlen.